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Andrea Pögl-Buchner

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Ich bin eine Schamanin, auch wenn ich es lange nicht wahrhaben wollte.

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Schamanin

Ich liebe das Beltane-Fest, dieses alte Lebenskraft- und Lebenslustfest und außerdem habe ich an diesem Tag auch Geburtstag. Doch dieses Jahr beschäftigte mich schon lange vor Beltane ein ebenso altes wie vertrautes Thema:

Jahrhundertelang wurde diese Nacht als „DIE Hexennacht“ mit dämonischen, perversen Ritualen abgetan und die Zeit der Hexenverfolgung bzw. Inquisition begann…

Was folgte, wissen wir alle. Dies ist Teil unserer Geschichte.

Und es ist Teil der Geschichte ganz vieler Frauen. Ein Teil, den wir uns möglicherweise nicht trauen zu zeigen.

Ich für mich habe erkannt, dass ich lange Zeit Angst hatte, mich zu zeigen, wie ich wirklich bin; das ungute Gefühl, aufzustehen und zu zeigen, dass ich möglicherweise anders fühle, denke, höre oder sehe.

Kennt ihr diese Zurückhaltung, über eure Fähigkeiten zu sprechen? Die Angst ausgelacht oder verurteilt zu werden FÜR DAS, WIE UND WER IHR SEID!

Meine lieben Frauen, die Zeit der Inquisition, der Verbrennungen am Scheiterhaufen, der Folterungen ist jedoch vorbei. Macht euch das bewusst! Es ist Zeit, diese alten Muster zu lösen. Dieses weibliche Erbe, das durch so viele Generationen weitergegeben wurde.

Dieses „bewusste Kleinhalten“ der weiblichen schamanischen Spiritualität lebt in jeder von uns. Die Neue Welt, die Neue Zeit braucht uns und unser „altes Wissen“ – es möchte wieder gelebt werden!

Wer sind bzw. waren die „Schamaninnen der Neuen Zeit“: Heilerinnen, Hebammen, Kräuterfrauen, Wenderinnen, Priesterinnen, Weissagerinnen, Seherinnen, Druiden, Völvas, …

… also alles Hexen!

Frauen, mit einem anderen (erweiterten) Bewusstsein.

Frauen, die anders waren.

Frauen, die außergewöhnlich waren.

Frauen, die „helle“ Sinne hatten.

Frauen, die mit der Natur stark verbunden waren.

Frauen, die die Zeichen von Himmel und Erde lesen konnten.

Frauen, die mit Tieren „sprachen“.

Frauen, die heilen konnten.

Und nun schließt sich auch mein Kreis wieder. So viele Jahre durften vergehen. So viel Aufklärungsarbeit in mir stattfinden, bis ich mich nun erstmals traue, mich als SCHAMANIN zu bezeichnen. Und glaubt mir, es fließt noch immer nicht so leicht über meine Lippen.
2008 wurde ich nach meiner ersten Einzelsitzung im Wald, von einer Klientin gefragt, ob ich eine „Schamanin“ sei. Meine Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: Nein!!!

Unter der Bezeichnung „Schamanen“ finde ich so einige Prägungen in mir … da gibt es so viel Humbug und Scharlatanerie, der unter dem Titel „Schamanen oder Schamanismus“ läuft und in diese Schublade wollte ich nicht gesteckt werden. Dann war da für mich immer der Gedanke, „ein Schamane kommt irgendwo im Urwald oder bei irgendwelchen Natives auf die Welt. Dieser sogenannte Schamane wird bereits als Kind eingeweiht und hat sich schwierigen Initiationen zu unterziehen, bis er sich Schamane nennen darf. Das Wissen und die Fähigkeiten wird meistens von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Es ist sicherlich kein einfacher Weg, aber sie tragen auch nicht unsere Geschichte, nicht unsere alte Abspeicherung in der DNA. Wir müssen uns erst aus dieser Prägung befreien, damit wir wieder voll unser „altes Wissen“ leben können. Denn die meisten von uns, hatten keine Oma oder keinen Opa, der uns dieses Vermächtnis vererbte oder weitergab.

Wie ich oben bereits erwähnt habe, gab es bei uns immer schon Schamanen. Sie wurden bei uns als Hexen bezeichnet. Aber dieses alte Wissen konnte nicht von Generation zu Generation weitergegeben werden, wie bei den Schamanen in Nordamerika, Afrika oder Asien. Es wurde einfach „ausgelöscht“, durch die Hexenverfolgung!

Wir sind nun die Generation (so sehe ich auch meine Aufgabe speziell in dieser Zeit), uns an dieses alte Wissen rückzuverbinden und so viele Frauen wie möglich ebenso an ihr altes Wissen zu erinnern. Damit auch sie ihre weibliche, spirituelle, naturverbundene Spiritualität wieder leben können.

Und zu dem Punkt „Initiation“ möchte ich auch noch einen Gedanken mit euch teilen. Jede von euch, die Schicksalsschläge erlebt hat, weiß, dass dies heftigste Prozesse in einem selbst hervorruft.- So war es z.B. bei mir aufgrund einer Krebsdiagnose so ist es z.B. bei anderen, die den geliebten Partner oder das Kind durch Tod verloren haben. Jede, die solche Umwandlungsprozesse bereits durchlaufen hat, kann mir wahrscheinlich zustimmen, wenn ich solche als „Initiation“ bezeichne. Denn wir mussten unsere innere Heilerin aktivieren!

Das sind nicht irgendwelche kleinen Prozesse. Es sind für mich „Metamorphosen“, die dich quasi neu zusammensetzen.  Und wenn du da durchgegangen bist, bist du wiedergeboren. Heute weiß ich, dass dies nicht ein jeder schafft und viele zerbrechen auch daran.

Dann wäre da noch etwas, das mich lange Zeit beschäftigt hat …
Ist man nur dann ein Schamane, wenn man sich mit Federschmuck, Bärenfell oder sonstigen Verkleidungen in der Öffentlichkeit zeigt?
Was sagt ihr dazu?

Für mich persönlich hatte ich das nie als authentisch empfunden, mich so zu geben. Damit hatte ich mir insgeheim auch erklärt, dass ich keine Schamanin sei.

Heute weiß ich, welchen Sinn die für die ursprünglichen Schamanen haben.
Ich weiß aber auch aus eigener Erfahrung, Bärenfell, Ritualgewänder und andere Ritualgegenstände sind noch lange kein Garant für gute schamanische Arbeit.

Was macht nun für mich einen Schamanen aus?

  • verbindet Himmel und Erde, sowie die Elemente
  • kann mit Pflanzen, Tieren, Bäumen, Seelen oder Ahnen sprechen
  • kann die Zeichen der Natur lesen
  • weiß, die Heilkräfte von Pflanzen einzusetzen
  • hat tiefe innere Prozesse bereits durchlebt und kann dadurch anderen Menschen weiter helfen
  • kennt die Bedeutung von Transformationsritualen und kann diese auch anwenden
  • traut sich, ganz fremde und neue Wege zu gehen
  • folgt seiner Intuition
  • bereist die obere und die untere Welt, sowie Mittelerde

Und jeder Schamane drückt sich anders aus. Jeder hat einen anderen „Seelengarten“, aus dem er schöpft, verbindet, heilt, transformiert oder gebärt. Wir dürfen wieder beginnen zu dem zu stehen und auszusprechen, WAS WIR SIND. So bezeichne ich mich nun aus tiefstem Herzen als Schamanin.

Es macht mich stolz, groß und dankbar, mich in Gedenken an all meine Ahninnen und Vorfahren, als Schamanin bezeichnen zu können! 🙏🥰❤
AHO!