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Andrea Pögl-Buchner

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Die drei Bethen – The holy trinity

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DIE DREI BETHEN

Eine andere Geschichte der heiligen drei Könige … von alten Schicksalsgöttinnen hin zu den „Heiligen Drei Madln“.

Bei den Germanen finden wir die „Drei Nornen“. Der Legende nach sitzen diese drei Nornen unter „Yggdrasil – dem Weltenbaum“ und weben die Schicksalsfäden der Menschen.

Zu keltischen Zeiten und im alpenländischen Raum glaubte man an die Urmutter in Form der Frau Percht oder Frau Holle. Diese Urmutter, Mutter Erde, wurde im Laufe der Zeit stärker differenziert. So entstand die Trinität, also die Aufteilung in 3 Frauen, die jeweils einen starken Aspekt der Mutter Erde repräsentierten und „Die drei Bethen“ genannt wurden. Der Wortstamm „Beth“ kommt vom Wort beten – hier ging es um die Anrufung, das Anbeten der „Großen Göttin“. Als Schicksalsgöttinnen sind sie ebenfalls für den Schicksalsfaden zuständig und auch dafür, diesen am Ende des Lebens wieder abzuschneiden.

Im Christentum erhielten die Schicksalsgöttinnen christliche Namen und wurden zu Nothelferinnen erkoren. 

Wer sind nun diese drei Nornen und was zeichnet sie aus?

WILBETH (Katharina)

Wilbeth verkörpert das Licht und die Weisheit. Ihr Name wird von „wil“=„weehl“ = Rad abgeleitet. Die, die das Leben leitet, die das Rad des Schicksals dreht, den Lebensfaden spinnt. Ihre Farbe ist weiß. Sie steht für das Licht, welche die Dunkelheit und die schwermütige Zeit vertreibt. Wilbeth, die Helle, die Weiße, die Reine. Sie steht für die Aufbruchskraft und ist daher für jeden Neuanfang hilfreich. Ihr Symbol ist das Rad, das Lebensrad, das Sonnenrad (uraltes Symbol der Sonne) und natürlich das Spinnrad, mit dem der Lebensfaden gesponnen wird. Die Menschen feierten das Fest der Wilbeth am 21.12. (Wintersonnwende) als Uul-beth oder Jul. Dieses Fest einer alten Muttergöttin war sehr kräftig und magisch und dieses Datum aus dem Jahresrad nicht mehr wegzudenken. Daher verlegten die Christen die Geburt Jesus auf diese Zeit und nannten es Weihnachten (nach biblischen Quellen wurde Jesus nicht im Dezember geboren).
Wilbeth wird auch der Mondin zugeordnet.

AMBETH (Margarethe)

Ambeth ist die Personifizierung der mütterlichen Erde in Form der roten Göttin. Als Zeichen der Fruchtbarkeit ist ihr die Farbe rot zugeordnet = die das Leben gibt. Sie nimmt den Lebensfaden, der von Wilbeth gesponnen wurde, auf und webt daraus den Stoff des Lebens, bevor ihn Borbeth letztendlich wieder abschneidet. Als Symbol wird ihr oft eine spiralenartig dargestellte Schlange, ein Wurm oder ein Drache zugeordnet. Diese Symbole stehen für die Regeneration und die Kraft des Lebens, sowie für die Wiedergeburt. Ambeth wird auch oft mit einer Schüssel oder einem Kelch dargestellt. Diese deuten auf den „Kessel der Fülle“, den heiligen Gral hin. Fülle, Fruchtbarkeit, Sinnlichkeit und sexuelle Kraft prägen die rote Schicksalsgöttin. Ambeth wird der Erde zugeordnet.

BORBETH (Barbara)

Borbeth repräsentiert die warmherzige, sonnige, heilende Kraft der Göttinnentriade. Sie ist auch als Todesgöttin (die das Leben nimmt) zu finden, weshalb ihr auch die Farbe schwarz zugeordnet wird. Borbeth‘ s Symbol ist der Turm – das Zugangstor zur Anderswelt, welche bei den Kelten der vorübergehende Raum für die verstorbenen Seelen war. Bei uns werden am 4.12. die „Barbara-Zweige“ geschnitten – Symbol für Fruchtbarkeit und ewiges Leben. Beginnen sie bis zum 24.12. zu blühen, verheißen sie Glück und Segen für die Projekte des kommenden Jahres oder auch, dass ein Kind geboren wird. Auch in der Gebärmutter der großen Göttin schlummert alles, was im Frühjahr zum Leben erwacht.
Borbeth wird der Sonne zugeordnet.

„Barbara mit dem Turm, Margarete mit dem Wurm, Katharina mit dem Radel, das sind die drei heiligen Madel!“